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Mal sowas von offtopic

Robogangster

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Nov 8, 2012
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Hab ich mal für ein anderes Browsergame geschrieben:

Mit einem leisen Klicken sprang das Plastikmagazin in das G36. Ein kurzer Zug und der Schlitten der Waffe glitt mit einem leisen Schlag wieder in seine Position. Das Gewehr war geladen.
Er sah dem warmen Tropfen Blut zu, der an seinem Handschuh herunterlief um schließlich lautlos im Schnee zu versinken. Zurück blieb nur ein kleiner Fleck Rot auf dem Weiß. Anscheinend hatte die Wunde an seinem linken Arm immer noch nicht aufgehört zu Bluten.
Er wusste nicht mehr wie lange es her war, dass ihn dieser viel zu Fette schmierige Möchtegerne Wachmann überrascht und angeschossen hatte. Dafür hatten er und sein Kollege mit dem Leben bezahlen müssen. Rob verfluchte sich selbst dafür, nicht mehr zeit auf der Schießbahn verbracht zu haben. So hätte er den anderen Wachmann vielleicht gleich den Schädel wegblasen können, bevor dieser den Alarm auslösen konnte. Aber für Selbstmitleid war jetzt keine Zeit mehr. Irgendwie musste er es schaffen aus dieser Hölle aus Bullen zu entkommen.
Inzwischen waren schon mehrere Streifenwagen vor dem Museum in Stellung gegangen. Rob hatte sich im Vorhof des Museums hinter einer Torbogensäule in Deckung gebracht. So weit hätte es nie kommen dürfen. In kürze wird wahrscheinlich das SEK eintreffen und ein Scharfschütze würde ihn von irgendeinem Dach in der Nähe abknallen. Er sah, wie sich der Dampf seines Atems in der Kälte verflüchtigte, während er das Spiegelreflexvisier seines Gewehres einschaltete. Er nahm seine Waffe in den Anschlag, als eine blecherne Stimme aus einem Megaphon durch den Museumshof hallte »Geben sie auf!«.
Rob lies das linke Auge offen während das rechte durch das Visier schaute. Der rote Punkt der in seinem Sichtfeld erschien, den nur er sah und zeigen würde wo seine Projektile hinflogen, verriet ihm, dass sein Gewehr noch funktionierte. Das Atmen fiel ihm langsam schwerer und der pochende Schmerz in seinem Arm wurde immer unerträglicher. Was ihn wohl zuerst umbringen würde? Die Bullen oder diese gottverdammte Erschöpfung? Wieder ertönte diese Stimme » Sie sind umstellt!«.
Er tastete noch einmal den kleinen schwarzen Plastikbeutel ab, in dem er seine Beute verstaut hatte. Ein kleines kitschiges Ei das anscheinend noch nie einen praktischen Nutzen gehabt hatte. Was es auch war, es war Robs Auftraggeber anscheinend ein kleines Vermögen wert. Im Moment gab es aber wichtigeres für ihn zu erledigen. Am Leben zu bleiben beispielsweise. »Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!« schallte es wieder über den Hof.
Jetzt oder nie, Lebend kommst Du hier sowieso nicht mehr raus, dachte er bei sich. Wieder meldete sich die roboterähnliche Stimme. Er stand aus der Hocke auf und drehte sich mit dem Gewehr im Anschlag aus seiner Deckung heraus. Er ließ den roten punkt auf den Holm des Megaphons gleiten. Der Polizist der es hielt stand hinter dem Motorblock eines Streifenwagens. »Machen Sie es nicht schlimmer als« ein Knall schnitt dem Kommissar das Wort ab. Durch das Projektil und die Splitter des Megaphons blieb von seinem Gesicht nicht mehr als ein deformierter Klumpen Blut übrig. Leblos klatschte der Körper auf die Motorhaube auf und rollte in einer Lache aus Blut auf den Boden. Die anderen Polizisten waren geschockt. Ein Fehler den mindestens einer der Beamten nicht wieder machen könnte. Rob musste auf Nummer sicher gehen. Der Punkt flog zu dem Mann, der gerade noch fassungslos auf den Körper seines Partners starrte. Der Mann drehte sich gerade noch zu Rob. In seinen Augen stand eine Mischung aus Verblüffung und schrecklicher Gewissheit. Zu spät. Nur Millisekunden nach dem knall hielt sich der getroffene Mann die Brust. Aus seinem Mund lief zähflüssig das mit Lungenflüssigkeit vermischte Blut. Während der Bulle in seinem eigenen Blut ersoff, eröffneten die übrigen vier Beamten das Feuer. Rob rannte in Richtung Kofferraum des blutverschmierten Streifenwagens und rettete sich mit einem Hechtsprung in den Schnee hinter dem Fahrzeug.
Als er versuchte sich abzurollen, feierte sein Arm ein Freudenfeuerwerk aus Schmerz. Ihm wurde zuerst weiß dann schwarz vor Augen. Es war nur noch ein kurzer Schritt zur Bewusstlosigkeit. Ein Stück Mörtel das ihm ins Gesicht flog, vermutlich von einem Querschläger aus der Wand gerissen, holte ihn jäh wieder in die Realität zurück.
Er dufte keine Zeit mehr verlieren. In wenigen Minuten würden die Bullen Verstärkung bekommen und er glaubte nicht, dass noch irgendjemand daran Interesse hätte, ihn am Leben zu lassen. Er stand auf. Schüsse wurden auf ihn abgefeuert. Einer dieser Idioten war tatsächlich immer noch dumm genug nicht in Deckung zu gehen. Der Punkt huschte auf seinen Kopf und füllte ihn vollständig aus. Rob drückte ab und lies sich wieder nach hinten in Deckung fallen. Er sah noch wie der Beamte, am Hals getroffen, mit einem unmenschlichem Gurgeln und einer Blutfontäne aus dem Hals, versuchte seinen Sturz abzufangen. Wieder kam der Schmerz. Dieses mal noch viel stärker als beim letzten Sprung. Blut floss aus seiner Hüfte. Es war zwar nur ein Streifschuss, aber in seiner Verfassung konnte Rob diesen nur noch schwer aushalten. Verzweifelt klammerte er sich an der Realität fest, um seinen Geist daran zu hindern in die Schwärze abzugleiten. Jetzt musste es schnell gehen.
Er stellte den kleinen Hebel an der Seite des G36 auf Feuerstoß, legte die Waffe auf den Boden und schoss Blind unter dem Streifenwagen hindurch. Im gleichen Moment brach der Polizist, dessen Hals inzwischen den Gehweg rot gefärbt hatte dumpf zusammen. Ein lauter Schrei riss seinen Blick von der noch warmen Leiche los. Es hatte funktioniert. Er hörte hinter den anderen Autos geheul. Jemand rief nach seiner Mammi. Das war die Chance. Er rannte zur offenen Fahrertüre und hechtete sich in das Auto. Zum Glück lief der Motor des Wagens noch. Er schlug die Türe zu und drückte seinen Kopf auf den Beifahrersitz. Jetzt hatten die anderen Beamten seinen Plan durchschaut und fingen an seinen Wagen zu durchlöchern. Er drückte den ersten gang rein und gab Vollgas. Der Motor heulte gequält auf, das Auto fuhr unter Schüssen Blind die Straße hinunter, direkt in die Spree. Bevor ihm die Sinne schwanden schaffte Rob es noch aus dem Fenster des Fahrzeuges zu klettern.
Als er erwachte dämmerte schon wieder der morgen. Es war kalt, schrecklich kalt. Seine Schmerzen waren so stark, dass er nicht einmal mehr sagen konnte, wo genau sie herkamen. Er lag irgendwo in einem Busch an der Uferböschung der Spree, die Beine noch im Wasser, aber er lebte...
 
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